Unheilige Nacht
Kennen Sie Oberstleutnant Jürgen Rose? Er ist ein kritischer Soldat der Bundeswehr und Mitglied des „Darmstädter Signals“. Er hat den Bundeswehreinsatz 1999 in Jugoslawien als völkerrechtswidrige Aggression und den Einsatz in Afghanistan als völkerrechtswidrigen „Friedensverrat“ bezeichnet. Im Juli 2007 bekam er Post von einem Kameraden, einem Hauptmann des Kommandos Spezialstreitkräfte. In dem Schreiben stand der Satz: „Ich beurteile Sie als Feind im Innern und werde mein Handeln danach ausrichten, diesen Feind im Schwerpunkt zu zerschlagen.“ Des weiteren distanziert sich der Briefschreiber von „diesem linken Zeitgeistkonglomerat uniformierter Verpflegungsempfänger“ und empfiehlt Rose in die „Sümpfe des Steinzeitmarxismus“ zurückzukehren. Das ganze mündet, wo es hinmuss, in die Nötigung und Drohung: „Sie werden beobachtet, nein, nicht von impotenten instrumentalisierten Diensten, sondern von Offizieren einer neuen Generation, die handeln werden, wenn es die Zeit erforderlich macht.“ Der Wehrbeauftragte des Bundestages bat um die Überprüfung einer laschen Disziplinarmaßnahme, welche von den militärischen Vorgesetzten bezüglich des Hauptmanns getroffen worden ist. Der Tonfall in dem Brief erinnert an das: der Schoß ist fruchtbar noch! Die Schergen des Waldemar Pabst und die Verbrechen der Freikorps in der Nachkriegszeit von 1918 ff leben in jenem.
Deswegen gehen wir wieder mit zu den Tatorten im Tiergarten.
Treff: Elefantentor zum Zoo am O.-Palme-Platz
Termin: wieder am 15.1. (So)