Hohenzollern-Hochzeit in Sanssoucis Friedenskirche
der adel bildet in unserer gesellschaft eine minderheit und seine unternehmungen verdienen respektiert zu werden. zu bewundern sind sie nicht.
dennoch sendet das fernsehen stundenlang mit den brillantesten kennern europäischer dynastien aus potsdam:
Georg Friedrich Prinz von Preußen und Sophie Prinzessin von Isenburg geben sich am 27. August das Ja-Wort
Sanssouci – Es dürfte das gesellschaftliche Ereignis des Jahres für Potsdam werden: Die Hochzeit des Ururenkels von Kaiser Wilhelm II., Georg Friedrich Prinz von Preußen, und seiner Verlobten Sophie Prinzessin von Isenburg. Am 27. August um 12 Uhr will sich das Paar das Ja-Wort geben. Rund 720 geladene Gäste aus dem deutschen und internationalen Hochadel werden dazu in der Friedenskirche im Park von Schloss Sanssouci erwartet, sagte Michaela Blankart, Leiterin der Generalvertretung des vormals regierenden Preußischen Königshauses.
Am Vorabend der Hochzeit ist ein Wohltätigkeitskonzert zugunsten der Prinzessin Kira von Preußen-Stiftung in Berlin im Konzerthaus am Gendarmenmarkt geplant. Insgesamt 1200 Einladungen für das Fest sollen im April an die Adelshäuser in Deutschland und Europa verschickt werden. Derzeit wird laut Blankart in Berlin an den Entwürfen gearbeitet. Die Verlobung des 34-jährigen Prinzen, Oberhaupt des Hauses Hohenzollern, war am 21. Januar bekannt gegeben worden. Spätestens seitdem laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. „In der Sekunde, in der ich die frohe Botschaft erfahren habe, ging es los“, so Blankart, die ein wenig früher als die Öffentlichkeit eingeweiht war. Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) zeigte sich gestern begeistert: „Georg Friedrich Prinz von Preußen ist ein bekennender Potsdam-Fan. Deswegen ist es eine besondere Freude, dass er die Stadt als Ort für seine Hochzeit auserkoren hat“, sagte Jakobs. Er freue sich persönlich darüber. Er ist überzeugt, dass dies auch für die Einwohner gilt und sie die Feierlichkeiten begeistert begleiten werden.
Der Prinz und die 32 Jahre alte Prinzessin kennen sich schon von Kindesbeinen an, hieß es bei der Verlobung. Prinz Georg Friedrich wuchs in der Nähe von Bremen und in Oldenburg auf, studierte im sächsischen Freiberg Betriebswirtschaft und arbeitet derzeit in Rostock für ein Unternehmen, das Patente aus dem Hochschulbereich vermarktet. Die in Hessen aufgewachsene Prinzessin Sophie studierte ebenfalls Betriebswirtschaft – allerdings in Freiburg und in Berlin. Dort arbeitet sie derzeit in einem Beratungsunternehmen für gemeinnützige Organisationen. Getraut werden soll das Paar in einem ökumenischen Gottesdienst: Er ist Protestant, sie Katholikin.
Georg Friedrich Prinz von Preußen ist in den vergangenen Jahren regelmäßig in Potsdam gewesen, jüngst am 2. Januar dieses Jahres. In der Friedenskirche wohnte er gemeinsam mit seiner Verlobten Prinzessin Sophie dem Gottesdienst zum 150. Todestag seines Vorfahren Friedrich Wilhelm IV. bei – er ließ die Friedenskirche erbauen – und legte einen Kranz nieder. In der Vergangenheit hatte er seine Verbundenheit zu Potsdam immer wieder betont. dpa/SCH