Der Zentralfriedhof in Lichtenberg

Zwischen dem Mördereck und dem Feldherrnhügel: im Tal der Wölfe und Füchse
Der Zentralfriedhof in Lichtenberg

Als Wilhelm Liebknecht 1900 das Gräberfeld im armen Osten der Kaiserstadt zu seiner Ruhestätte gewählt hatte, gingen 150.000 Menschen dem Sarg nach. Nun ist die deutsche Geschichte so gelaufen, dass viele Repräsentanten der Linken nicht im Boden des Vaterlands beigesetzt werden konnten: Marx, Engels, Kautsky, Ledebour, Zetkin und Bebel liegen in London, am Grund der irischen See, in Amsterdam, Bern, Moskau und Zürich.
In Friedrichsfelde treffen wir die Grablegen von Karl Liebknecht und Nuri Dekordi, der „Füchse” und „Wölfe” und vieler anderer an. Bewusst betreten wir das Gelände vom Hintereingang, um die „Mörderecke” genannte Stelle, wo die Toten des Januars 1919 begraben wurden, zu Beginn aufzusuchen.
Das Gelände hat auch die Urne von Erich Mielke aufgenommen, womit ein vorläufiger Abschluss des „Sozialistenfriedhofes“ bezeichnet ist. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) nannte den Friedhof kürzlich „so eine Art sozialistisches Reste-Zentrum“ und plädierte dafür, das Marx-Engels-Bronzedenkmal von 1986 in Mitte dorthin umzusetzen.
Anlass des Spazierganges ist dem 100. Geburtstag Gerhard Hardels.
Treff: Tramhaltestelle Evangelisches Krankenhaus Sankt Elisabeth Herzberge (Linien 8, 18, 37)
Termin: im juli
Info: 0176-44585132