12.2.
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Hygienemangel in Charité-Küche – Campus Benjamin Franklin übernimmt Versorgung
Das Veterinär- und Lebensmittelaufsichtsamt des Bezirksamtes Mitte hat am Freitag nach einer Kontrolle des Versorgungszentrums am Campus Charité Mitte die vorläufige Auflage erteilt, einen Teil des Küchenbereichs vorsorglich nicht mehr zu nutzen. Davon betroffen ist die Zubereitung warmer Speisen. Diese Auflage wurde von der Charité CFM Facility Management als Betreiberin der Küche unverzüglich erfüllt. Die Versorgung der Patientinnen und Patienten sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfolgt seither über die Küche am Campus Benjamin Franklin. Für die Patienten und Mitarbeiter ist zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr durch die in Mitte zubereiteten Speisen ausgegangen. Die Auflagen erfolgten nicht auf Grund eines akuten Hygieneproblems, sondern waren vorsorglicher Natur.
Nach einer erneuten Begehung gemeinsam mit den zuständigen Behörden wurde vereinbart, dass die CFM die Patienten und Mitarbeiter in Mitte bis auf weiteres aus der Küche am Campus Benjamin Franklin in Steglitz mit Warmspeisen versorgen wird. Um in den verbleibenden Bereichen des Versorgungszentrums Mitte (Essensverteilung, Spülküche und Kaltspeisenzubereitung) auch weiterhin einen einwandfreien Betrieb zu gewährleisten, sind konkrete bauliche Instandhaltungsarbeiten am Fußboden und an der Decke vereinbart worden, die zeitnah ausgeführt werden. Diese Maßnahme ist notwendig, obwohl das Gebäude im Zuge der anstehenden Sanierung des Bettenhochhauses voraussichtlich aufgegeben wird.
stadtmorgen, 9.2.
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Schöne Grüße ins Jahr 2080
Lubmin-Castor: Wie aus einem Zwischenlager ein Dauerlager wird
Lüchow (Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.) 08.02.2011: Jahrelang assoziierte man beim Stichwort „Castor-Alarm“ Gorleben, allenfalls Ahaus. Doch seit dem Dezember ist ein neuer Standort mit einer Lagerhalle für die hochradioaktiven Abfälle, der angefahren wird, hinzugekommen: Lubmin bei Greifswald.
Im Dezember waren vier Behälter aus Südfrankreich ins Zwischenlager Nord (ZLN) – so lautet die offizielle Bezeichnung – gebracht worden, bei eisigen Temperaturen hatte es auch dort Proteste und Blockadeaktionen gegeben. Auf Einladung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) waren am Sonntag zum
„Ratschlag“ einige Aktivisten von der Ostseeküste ins Wendland gekommen und berichteten über ihre Vorbereitung auf den nächsten Konvoi: diesmal startet ein „Strahlenzug“ mit fünf weiteren Castoren aus Karlsruhe und soll zwischen dem 16./17. Februar am ZLN eintreffen.
Der Großteil des Nuklearmülls im ZLN stammt aus dem Abriss des DDR-Kraftwerkkomplexes Bruno Leuschner, entgegen allen Zusicherungen in den 90er Jahren, nur die Abrissabfälle sollten dort Platz finden, bemüht sich die bundeseigene Betreiberfirma Energiewerke Nord um Aufnahme des heißen Mülls auch aus anderen Quellen. Dieses Mal sind es verglaste hochaktive Abfälle der einstigen Wiederaufarbeitungsanlage in Karlsruhe, bereits angekündigt ist der
Für die Gorleben-Gegner/innen ist klar: die Proteste sollen unterstützt werden, aus einem Zwischenlager drohe immer ein Dauerlager zu werden. „Bis zum Jahr 2080 sind Gelder für das staatseigene Lager in Lubmin in den Bundeshaushalt eingestellt“, warnte die Referentin Nadja Tegtmeyer, eine verlängerte Betriebsgenehmigung angesichts des Endlagerdilemmas droht aus Sicht der Gorleben-Gegner auch für das Gorleben-Lager.
Bereits am 12. Februar wird in Greifswald demonstriert, ein Bus startet von Lüchow aus um 9 Uhr mit Zwischenstopp in Dannenberg und Ludwigslust. Bundesweit wird es am 12. Februar einen „Steckenaktionstag“ für einen Transporte-Stopp und den Ausstieg aus der Atomkraft geben. Wer nicht nach Greifswald fährt, kann also auch in Wittenberge oder Ludwigslust an den Bahnhöfen an einer Mahnwache teilnehmen. Das gilt erst recht für den Tag X, am 16. Februar treffen sich die Unterstützer aus dem Wendland um 12 Uhr an der Dömitzer Brücke und fahren gemeinsam zur Mahnwache nach Ludwigslust.
Zwischen diesen Aktionsterminen, also tatsächlich „zwischengelagert“, wird Bundesumweltminister Norbert Röttgen am 14. Februar zu seinem zweiten Wendland-Besuch anreisen. Er ist dann Gast einer öffentlichen Sitzung des Kreistages im „Verdo“ in Hitzacker, werde aber erleben müssen, dass seine Dialog-Lockangebote nicht verfangen. „Die vorläufige Sicherheitsanalyse für ein Endlager im Salzstock Gorleben ist bereits in Auftrag gegeben worden“, warnte die BI-
Vorsitzende Kerstin Rudek. Für Röttgens Scheininszenierung, seine „Dialogbereitschaft“, stehe im Wendland niemand außer der CDU zur Verfügung.
Demonstrativ und argumentativ werde man im Umfeld des Röttgen-Besuches den Schulterschluss zwischen den Kreistagsabgeordneten der Gruppe X und den großen Widerstandsgruppen sichtbar werden lassen und deutlich machen, dass Gorleben auf den Misthaufen der Geschichte gehöre: „Der Schein-Dialog wird endgelagert“, ergänzte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.
tagesthemen, greenpeace-magazin
8. Februar
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http://www.all-the-worlds-a-page.com/collections/all-products
Unter dieser Adresse können momentan vier Werke der Weltliteratur auf einer Seite für jeweils 20 Euro erworben werden: Die Ilias, Goethes Faust I und II, Shakespeares Macbeth und Das Kapital von Karl Marx.
Demnächst kommen weitere hinzu, u.a. Georg Büchners Gesamtwerk.
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Abschied im milden Licht
Am Tag der Feier scheint die Sonne auf eines von zwei überlebensgroßen Fotos des Gefeierten: Michael Wendt mit vielleicht 28 Jahren im Ringel-T-Shirt den Betrachter mit den Augen anspringend. Das Gesicht einer frechen, kessen, neuen Partei, der Alternativen Liste in Berlin West. Im Verlauf der Feierstunde wird die Sonne wegwandern, aber nicht der Eindruck. Das Pendantbild zur Linken zeigt den älteren Wendt mit dem Kinn in seiner Hand, zuhörend. In der Mitte zwischen beiden Fotos aus einem 55-jährigen Leben ein Holzkorpus des Christus am Kreuz. Wir sind in der Passionskirche, Micha ist tot und Mitstreitende von einst und heute verabschieden sich hier von ihm. Es fallen bewegende Worte. Er habe noch eine Zigarette geraucht und sei zu Hause aufrecht im Rollstuhl gestorben. Eine Frau weiß nicht, wie sie die nächste Vorstandssitzung der Heinrich-Böll-Stiftung ohne ihn überstehen soll. In einem Seitenschiff der Kirche am Kreuzberger Marheinekeplatz läuft endlos eine Dia-Show aus Michas Leben. Die zweite Hälfte verbrachte Micha Wendt im Rollstuhl, rastlos als Kommunalpolitiker. Wenn man sich an diesem Tag an diesem Ort auf dieses Leben umwendet, kommen Zweifel, ob es überhaupt noch wahrhaft andere als Kommunalpolitiker geben kann. Die Medien sind voll von Selbstdarstellern, die abgehoben sind und die Gesellschaft nur noch als Referentenvorlage auf ihren Schreibtisch bekommen. Wendt hingegen soll als Jugend- und Bildungspolitiker gewusst haben, wovon er redete. Als Frau Künast die Stimme erhebt, schlurfen zwei Parteiveteranen demonstrativ dem Ausgang zu. Politik hört eben auch hier nicht auf. Wendt hatte sich bei Gründung der Liste die Mitgliedsnummer Eins genommen, sie will jetzt als Regierende die Nummer Eins werden. Dabei hätte Wendt, ein waschechter Berliner, nicht geglaubt, dass es „den Laden“ nach 30 Jahren noch gebe.
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Letztes Wort
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„Monks, Monks, Monks.“ („Mönche, Mönche, Mönche.“)
Heinrich VIII. von England, König, 1547
Unterwegs zu relevanten Orten