Fortsetzung der Verfolgung japanischer Ereignisse im Liveticker des Hamburger Abendblattes:
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11.26 Uhr: Der Energiekonzern Tepco hat sich bei Flüchtlingen aus der Region Fukushima für die Katastrophe in dem Atomkraftwerk entschuldigt. Norio Tsuzumi, ein Mitglied der Unternehmensspitze, sagte bei einem Besuch in einem Notlager: „Es tut uns leid, dass wir Ihnen so viel Mühe bereitet haben.“ Das meldete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo. Das havarierte AKW Fukushima 1 wird von Tepco betrieben.
10.58 Uhr: Eine Betonpumpe aus Deutschland hilft bei der Kühlung des schwer beschädigten Atomkraftwerks Fukushima 1. Die Pumpe sprühe nun Wasser auf den Reaktor 4 der Anlage, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo. Die Pumpe und zwei dazugehörige Fahrzeuge seien in Deutschland gebaut worden. Die Pumpe habe einen rund 50 Meter langen Arm, durch den sie flüssigen Beton oder Wasser leiten könne. Die Fahrzeuge seien von einer Baufirma in der Präfektur Mie südwestlich von Tokio bereitgestellt worden. Ein ähnliches Modell war nach Angaben der Firma in Mie bereits beim Atomunglück in Tschernobyl in der Ukraine vor rund 25 Jahren eingesetzt worden.
10.50 Uhr: Die japanische Armee soll nun täglich über das havarierte Atomkraftwerk Fukushima 1 fliegen, um in der Anlage die Temperatur zu messen. Das sagte Verteidigungsminister Toshimi Kitazawa nach Angaben des Fernsehsenders NHK am Dienstag. Bisher hätten die Messflüge zweimal in der Woche stattgefunden. Wie die Nachrichtenagentur Kyodo jedoch einschränkend meldete, sollen die Hubschrauber bei schlechtem Wetter nicht starten.
10.40 Uhr: Am Reaktor 2 in Fukushima ist nach Regierungsangaben weiterhin eine kleine Wolke weißen Rauchs zu beobachten. Über dem Reaktor 3 stehe dagegen kein Rauch mehr.
9.55 Uhr: Im Kampf gegen die atomare Katastrophe könnte Japan bald Unterstützung aus den USA erhalten. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Kyodo vom Dienstag liegt Verteidigungsminister Toshimi Kitazawa ein Hilfsangebot des amerikanischen Militärs vor, ein Team von Atomexperten ins havarierte Kraftwerk Fukushima 1 zu schicken. Kitazawa wolle in den nächsten zwei Tagen entscheiden, ob er dieses Angebot annehme, berichtet Kyodo.
9.35 Uhr: Die japanische Regierung hat zwei Atomexperten als Berater eingestellt. „Wir erwarten, dass die zwei Experten uns die richtigen Ratschläge geben“, sagte Regierungssprecher Yukio Edano bei einer Pressekonferenz. Die Berater gehörten zu Japans besten Nuklearingenieuren. Edano sagte, dass es wichtig sei, das verfügbare Fachwissen zu bündeln. Die nukleare Krise nach dem Erdbeben werde die Regierung noch lange beschäftigen
7.52 Uhr: Der havarierte Block 3 des Atomkraftwerks Fukushima 1 wird wieder mit Wasser besprüht. Das berichtet die Nachrichtenagentur Kyodo. Der Block gilt als besonders gefährlich, da er Brennstäbe aus einem Plutonium-Uran-Mischoxid (MOX) enthält. Plutonium ist nicht nur radioaktiv, sondern auch hochgiftig.
7.15 Uhr: Die zwei beschädigten Atomkraftwerke in Fukushima sind nach Angaben des Betreibers von einer 14 Meter hohen Flutwelle getroffen worden. Das sei mehr als doppelt so hoch, wie Experten bei der Planung der Anlagen erwartet hatten, berichtete der Fernsehsender NHK unter Berufung auf die Tokyo Electric Power Company (Tepco). Das Unternehmen hatte demnach die Wände der beschädigten Kraftwerke Fukushima Eins und Zwei am Montag untersucht. Nach Angaben von Tepco sei die Anlage Fukushima Eins auf einen Tsunami von 5,70 Metern ausgelegt worden, Nummer Zwei für eine Höhe von 5,20 Metern. Die Gebäude mit den Reaktoren und Turbinen wurden nach NHK-Angaben 10 bis 13 Meter über den Meeresspiegel errichtet. Bei der Katastrophe wurden sie teilweise überschwemmt. Tepco hatte bereits zugegeben, dass die Kraftwerke nur für ein Beben der Stärke 8,0 bis 8,3 ausgelegt worden waren. Das Erdbeben am 11. März hatte aber die Stärke 9.
7.03 Uhr: Der japanische Industrie- und Wirtschaftsminister soll Feuerwehrmänner aus Tokio gezwungen haben, stundenlang Wasser auf den radioaktiv strahlenden Reaktor im Atomkraftwerk Fukushima Eins zu sprühen. Minister Banri Kaieda soll den Männern eine Strafe angedroht haben, falls sie die Aufgabe nicht ausführten, wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete. Der Gouverneur von Tokio, Shintaro Ishihara, habe sich bei Regierungschef Naoto Kan darüber beschwert. Der Wirtschaftsminister sagte daraufhin auf einer Pressekonferenz am Dienstag: „Wenn meine Bemerkungen Feuerwehrmänner verletzt haben, (…) möchte ich mich in diesem Punkt entschuldigen.“ Er ging allerdings nicht näher darauf ein, ob die Vorwürfe gerechtfertigt seien, schrieb Kyodo.
6.34 Uhr: Die Zahl der Todesopfer steigt auf mehr als 9000, wie die Polizei einer Meldung der Nachrichtenagentur Kyodo zufolge mitteilt. Bisherigen Angaben zufolge drohen mehr als 20.000 Menschen Beben und Tsunami vor elf Tagen nicht überlebt zu haben. Mehr als 10.000 Japaner werden noch vermisst.
6.31 Uhr: Die Regierung weitet die Sicherheitszone rund um die Unglücksreaktoren nicht aus. „Im Moment ist dies nicht nötig“, sagt Regierungssprecher Yukio Edano.
6.16 Uh: Der Betreiber der Atomreaktoren in Fukushima nimmt die Arbeiten wieder auf. Der ausgetretene Dampf sei ungefährlich gewesen, teilt das AKW-Unternehmen Tepco mit. „Wir haben entschieden, dass es sicher ist, weiterzuarbeiten“, erklärte ein Sprecher.
5.51 Uhr: Japans Regierung äußert sich skeptisch über die Lage in Fukushima. Es sei schwer zu sagen, ob sich das Ganze in eine sichere Richtung entwickle, sagte der Handelsminister laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Kyodo.
Alle Ereignisse vom Montag im Liveticker:
17.24 Uhr: Eine Betonpumpe aus Deutschland soll jetzt die Atomreaktoren im japanischen Fukushima kühlen. Der 58 Meter hohe, gelenkige Arm der Pumpe kann die beschädigten Wände des Atomkraftwerks überragen und riesige Mengen Wasser direkt in den Gefahrenherd leiten, wie der Technische Geschäftsführer der Firma Putzmeister, Gerald Karch, am Montag in Aichtal bei Stuttgart erklärte. Im Unterschied zum Strahl aus den Feuerwehrschläuchen und Löschkanonen werde der Wasserfall aus der Pumpe nicht vom Wind zerstäubt.
15.24 Uhr: Schon vor dem verheerenden Erdbeben soll die Betreiberfirma Tepco im Atomkraftwerk Fukushima 1 geschlampt haben. Die japanische Atomsicherheitsbehörde NISA warf Tepco einige Tage vor der Katastrophe Mängel bei der Inspektion vor. Das hatte die japanische Nachrichtenagentur Kyodo Ende Februar berichtet. Im Atomkraftwerk Fukushima 1 seien insgesamt 33 Geräte und Maschinen nicht ordnungsgemäß überprüft worden. Ähnliche Mängel habe es auch in zwei weiteren Anlagen gegeben.
14.53 Uhr: Im Katastrophengebiet um das Atomkraftwerk Fukushima bleibt es weiterhin kalt. Der Wind weht noch leicht nach Nord und damit in Richtung der Hauptstadt Tokio. In den nächsten Tagen drehe er aber auf günstige West- bis Nordwest-Richtung.
13.58 Uhr: Beim weißen Qualm über dem havarierten Block 2 des Unglückskraftwerks Fukushima 1 handelt es sich wahrscheinlich um Dampf und nicht um Rauch. Das meldete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo. Der Dampf komme vermutlich auch nicht aus dem Abklingbecken. Die genaue Ursache war weiter unklar. Zuvor war bereits über Block 3 grauer Rauch aufgestiegen, der bis zum frühen Abend (Ortszeit) wieder verschwand.
13.17 Uhr: Der Chef der Internationalen Atombehörde IAEA, Yukiya Amano, hat Japan für seinen Umgang mit der Reaktorkatastrophekritisiert und für die Zukunft Verbesserungen eingefordert. Amano, der selbst Japaner ist, erklärte, Informationen müssten von den betroffenen Regierungen künftig schneller zur Verfügung gestellt werden und auch internationale Experten müssten ihre Informationen schneller austauschen können. Amano regte bei der Krisensitzung der IAEA mit Vertretern aus 35 Nationen zudem an, auch die Rolle seiner Behörde neu zu überdenken.
12.52 Uhr: Der Betreiber Tepco des stark beschädigten Kernkraftwerks Fukushima 1 will womöglich eine Entschädigung an Bauern in der Region zahlen. Wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete, habe Tepco das angedeutet. Für vier Präfekturen hat die Regierung ein Lieferverbot für Milch und mehrere Gemüsesorten verhängt. In der Gegend um das havarierte Atomkraftwerk wurden unter anderem verstrahlte Milch und verstrahlter Spinat gefunden.
12.46 Uhr: Als Reaktion auf die Katastrophe in Fukushima müssen aus Sicht der IAEA internationale Richtlinien zur Nuklearsicherheit überarbeitet werden. „Eine Lehre ist bereits klar: Das momentane internationale Rahmenwerk zur Reaktion auf Notfälle braucht Überarbeitung“, sagte der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Yukiya Amano, zu Beginn einer Sondersitzung des IAEA-Gouverneursrates in Wien. Die momentanen Regelungen reflektierten die Realitäten der 1980er Jahre und nicht die des 21. Jahrhunderts, sagte der Japaner weiter.
Quelle: http://www.abendblatt.de/vermischtes/article1826909/Deutsche-Betonpumpe-hilft-bei-AKW-Kuehlung-in-Japan.html
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Eisbär Knut angeblich ertrunken
Deutschland: Eisbär Knut ist angeblich ertrunken
Die Trauer um Eisbär Knut hält unvermindert an. Auch am Montag versammelten sich am nun leeren Gehege des am Samstag plötzlich gestorbenen Publikumslieblings Hunderte von Menschen. Das virtuelle Gedenkbuch des Zoologischen Gartens enthält bereits fast 2000 Einträge von Knut-Fans aus der ganzen Welt. Nach einem Bericht von „Bild.de“ soll Knut ertrunken sein. Dies habe die Sektion im Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin-Friedrichsfelde ergeben. Weiterhin unklar sei hingegen, was zu Knuts Sturz ins Wasser im Berliner Zoo geführt habe. Zu den zahlreichen Anfragen der Knut-Fans, was nun mit dem Körper geschehen solle, gab Zoo-Direktor Bernhard Blaszkiewitz bekannt, dass das Berliner Naturkundemuseum Interesse angemeldet hat. Der Präparator sei bei der Sektion dabei gewesen. Der Zoo-Chef sagte, er könne sich vorstellen, dass der präparierte Knut im Naturkundemuseum gezeigt werden könnte. Möglich sei auch, am Eisbärengehege eine kleine Skulptur von Knut aufzustellen, „vielleicht, wie Knut als Baby war“, sagte Blaszkiewitz. Nach dem Tod der Zoo-Attraktion, die zu Lebzeiten von rund elf Millionen Menschen besucht worden war, ging die Debatte um die Haltung von Eisbären weiter. Blaszkiewitz sagte, es sei völlig klar, dass Knut „nicht in einer Stresssituation gestorben ist“. Die Gruppenhaltung mit drei Weibchen sei damit nicht in Verbindung zu bringen.
Quelle: welt online, 22.3.
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Lange vermisster Pole tot in Strandkorb auf Usedom
Die Leiche eines seit August vermissten Polen hat offenbar monatelang unbemerkt in einem abgestellten Strandkorb in Heringsdorf gelegen. Wie die Polizei am Montag mitteilte, war Angestellten eines Eiscafés auf der Seebrücke des Usedomer Badeortes am Samstag beim Heraustragen von Strandkörben aus einem Abstellraum ein besonders schweres Exemplar aufgefallen. Als sie versuchten, den Grund herauszufinden, entdeckten sie die Leiche. Vermutlich sei der Mann schon vor längerer Zeit im Strandkorb gestorben, hieß es. Den Ausweispapieren zufolge handele es sich um einen 60-jährigen Polen, der seit August in Swinemünde vermisst wurde. Die Todesursache solle nun eine rechtsmedizinische Untersuchung in Greifswald klären.
Quelle: welt online, 22.3.
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Letztes Wort
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„Gleichwohl geht der Prozess der Emanzipation des Weibes nur unter ekstatischen Zuckungen vor sich. Liebe – Tragik.“ [letzte Notiz]
Richard Wagner, deutscher Musikdramatiker, 1883: