berliner abendblätter 2.00 am 25.1.

25.1.
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AL-Mitglied Nummer 1 ist tot
Berliner Grüne trauern um ihr Gründungsmitglied Michael Wendt
„Mit Bestürzung haben wir heute Morgen erfahren, dass Michael Wendt am Samstagnachmittag überraschend gestorben ist. Micha Wendt war unser Freund und Weggefährte. Als kluger kritischer Geist stand er von Beginn an für unsere Grund- und Gründungswerte Demokratie und Umweltschutz.
Für viele Mitglieder war Micha Wendt Mentor und Ratgeber, besonders in der Sozialpolitik. Seine Mitgliedsnummer 1 hat er stets als Aufgabe, als Berufung begriffen. Deshalb hat Micha Wendt niemanden, vor allem sich nicht geschont. Die Lücke, die er hinterlässt, können wir nicht schließen. Unser Mitgefühl gilt insbesondere auch seiner Familie und seinen engsten Freunden.“
Michael Wendt (geboren am 1. Dezember 1955) war zuletzt Mitglied des Erweiterten Landesvorstandes von Bündnis 90/Die Grünen Berlin. Als Teilnehmer der Gründungsversammlung der Alternativen Liste für Demokratie und Umweltschutz (AL) am 5. Oktober 1978 trug er die Mitgliedsnummer 1.
Michael Wendt war Mitglied der ersten AL-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, 1989 bis 1999 Bezirksstadtrat in Neukölln, 1999/2000 im Bezirk Tiergarten. Anschließend ließ er sich als Landesvorstandsmitglied und im Erweiterten Vorstand für den Landesverband von Bündnis 90/Die Grünen Berlin in die Pflicht nehmen.
Erklärung des Landesvorstands von Bündnis 90/Die Grünen, 23.1.
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Tag von Pauli Bekehrung.
Die letzte Ruhestätte Johannes Pauls II.
„Die Arbeiten für die Vorbereitung des neuen Grabes in der Peterskirche sind bereits im Gang
Rom (kath.net/as) Bereits sei einiger Zeit gehen die Restaurierungsarbeiten in der Kappelle des heiligen Sebastians im Petersdom direkt neben der Nische voran, in der in unmittelbarer Nähe zur Heiligen Pforte Michelangelos Pietà ausgestellt ist. In der Kapelle ruht heute unter dem Altar, umrahmt von den Bronzestatuen Pius’ XI. und Pius’ XII., der selige Papst Innozenz XI.*, der von Pius XII. am 7. Oktober 1956 seliggesprochen worden war.
Die Restaurierungsarbeiten an den Fresken sowie an der Marmorausstattung der Kapelle waren seit einiger Zeit geplant gewesen. Zu diesen kommen nun nach der Promulgierung des Seligsprechungsdekrets durch Benedikt XVI. die Arbeiten für die Umbettung Johannes Pauls II. aus seinem Grab in den Grotten der Petersbasilika in die leicht zugängliche Kapelle des heiligen Sebastian hinzu.
Wie bereits am gestrigen Freitag erklärt wurde, werde der Sarg Johannes Pauls II. entgegen des üblichen Verfahrens nicht geöffnet, wie dies zum Beispiel bei seinem Vorgänger Johannes XXIII. der Fall war, der als Ganzreliquie hinter einer gläsernen Wand unter einem Alter des Petersdomes ausgestellt ist. Das Grab Johannes Pauls II., das sich an der Stelle befinden wird, an der noch der selige Innozenz XI. bestattet ist, wird durch einen einfachen Marmorstein mit der Inschrift „Beatus Ioannes Paulus II“ abgeschlossen werden. Zur Entscheidung, den Sarg nicht zu öffnen, dürfte gefällt worden sein, um den sterblichen Überresten des Papstes durch ein Öffnen des Sarges nach knapp sechs Jahren keinen Schaden zuzufügen. Der selige Papst Innozenz XI. wird unter den Altar der Verklärung umgebettet werden.
Durch diese Maßnahmen wird es den Pilgerströmen, die sich bisher durch die Grotten der Peterskirche zwängten und nur wenig Zeit vor dem Grab Johannes Pauls II. ausharren konnten, ermöglicht, mit weniger Schwierigkeiten im Gebet einhalten zu können.“
Ein Bericht von kath.net, 15.1.
* Diesem Papst gegenüber hat der Vatikan 267 Jahre bis zur Beatifikation verstreichen lassen. Es war Zeitgenosse und Inspirator des Sieges über die Türken bei Wien. Dem Polen Jan Sobieski ist das Hauptverdienst dabei zuzuschreiben.
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Blut von Johannes Paul II. soll als Reliquie in Krakauer Kirche
Warschau (dapd). Direkt nach der für den 1. Mai angekündigten Seligsprechung des verstorbenen Papsts Johannes Paul II. soll in einer Kirche in Krakau eine Ampulle mit seinem Blut als Reliquie ausgestellt werden. Die Phiole soll in den Altar der Kirche eingelassen werden, wenn das Bauwerk im Mai eröffnet wird, sagte ein Sprecher des Johannes-Paul-II.-Zentrums. Die Idee stamme von dem langjährigen Freund und Sekretär Johannes Pauls, dem heutigen Erzbischof von Krakau, Stanislaw Dziwisz. Das als Reliquie auserkorene Blut wurde Johannes Paul kurz vor seinem Tod in der Gemelli-Klinik in Rom für medizinische Tests abgenommen. Unterdessen ließ der Vatikan verlauten, dass die Teilnahme an der Seligsprechung von Johannes Paul II. am 1. Mai ohne Einladungskarte möglich sein wird. Zugangskarten – wie diese bei Papstmessen oder Audienzen erforderlich sind – würden diesmal nicht ausgegeben.
zuletzt aktualisiert: 18.01.2011 – 02:30
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vir probati
„Die Kirche der Zukunft wird klein werden … Sie wird auch neue Formen des Amtes kennen und bewährte Christen, die im Beruf stehen, zu Priestern weihen.“ Prof. Joseph Ratzinger 1970.
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Bundestagspräsident Norbert Lammert, Bundesbildungsministerin Annette Schavan, die früheren Ministerpräsidenten Bernhard Vogel, Erwin Teufel und Dieter Althaus, der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, Hermann Kues, der nordrhein-westfälische Landtagsabgeordnete Thomas Sternberg sowie der langjährige Generalsekretär der deutschen Katholiken (ZdK), Friedrich Kronenberg sind jetzt in einem offenen Brief an die deutschen Bischöfe den katholischen Priestern unter die Gürtellinie vorgerückt. Sogenannte vir probati, rechtschaffene Männer, mögen die Priesterweihe erlangen können, ohne der Ehe zu entsagen.
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CDU-Arbeitskreis verteidigt Zölibat
Der Arbeitskreis Engagierter Katholiken (AEK) in der CDU kritisiert die Forderung einiger katholischer CDU-Politiker, verheiratete bewährte Männer („viri probati“) zum Priesteramt zuzulassen. Der „Vorstoß einiger älterer CDU-Politiker zur Abschaffung des Zölibats katholischer Priester hat etwas Rührendes und Tragisches zugleich“, sagte AEK-Sprecher Martin Lohmann am Sonntag in Bonn. Es sei bemerkenswert, dass die Unterzeichner „offenbar ein Problem mit dieser sie selbst nicht betreffenden Form priesterlicher Dienstbereitschaft haben“. Und es sei „seltsam, dass CDU-Politiker offenbar der Ansicht sind, sich in diese theologische innerkirchliche Spezialfrage einmischen zu müssen“. dom-radio laut kann, 23.1.2011
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Auch ein Paulus?
Stiefsohn als Kronzeuge
Ein in pakistanischen Terrorlagern ausgebildeter Mann war offenbar mehrere Monate lang Soldat bei der Bundeswehr. In einem Radio-Feature des Südwestrundfunks (SWR), das am Mittwoch ausgestrahlt werden soll, sagte Yannick Nasir, dass er 2003 ein Ausbildungslager der Lashkar-e-Taiba in Pakistan besucht habe – der Terrororganisation, die hinter dem Anschlag im indischem Mumbai 2008 gestanden haben soll. Zugleich berichtete Nasir, er habe sich 2007 freiwillig für die Bundeswehr gemeldet. Als Marinesoldat war er auf der Fregatte Hessen eingesetzt – bis er 2008 vorzeitig aus dem Dienst entlassen wurde.
Der 23-jährige Yannick ist der Stiefsohn des 2009 zu acht Jahren Haft verurteilten Aleem Nasir. Yannick Nasir trat in diesem und in einem zweiten Terror-Prozess vor dem Oberlandesgericht Koblenz als Kronzeuge der Staatsanwaltschaft auf. Durch seine Aussagen konnte bewiesen werden, dass Aleem Nasir Mitglied der Terrororganisation El Kaida war, diese mit Geld, Material und Kämpfern versorgte und Zugang zu hohen Führungskreisen von El Kaida in Pakistan hatte.
Focus online vom 23.1.
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Letztes Wort
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: „Lidé, me(l jsem Vás rád, bde(te!“ („Menschen, ich hatte Euch lieb. Seid wachsam!“) [letzter Satz aus der „Reportage unter dem Strang geschrieben“]
Julius Fucik, tschechischer Schriftsteller, 1943 in Plötzensee hingerichtet