Die Katastrophe in Japan wird bei Nanoo wie folgt dargestellt:
Atomkraftwerk Fukushima: AKW in Japan vor Super-Gau (Live Ticker)
16:18 Rauch über Atomkraftwerk Fukushima 2
Auch über dem rund zehn Kilometer vom Krisenkraftwerk Fukushima 1 entfernten AKW Fukushima 2 stieg heute Rauch auf. Dieses Kernkraftwerk wird ebenfalls von Tepco betrieben. Angeblich sei die Ursache der Rauchentwicklung bereits gefunden und behoben. Der Rauch sei auf einen Defekt in einer Stromverteilereinheit zurückzuführen. Das Kraftwerk sei – so Tepco – aber unter Kontrolle und stelle keine Gefahr dar.
15:30 Japan erwägt Ausweitung der Evakuierungszone um AKW Fukushima
Seit Tagen fordern internationale Experten und die japanische Opposition die Ausweitung der Schutzzone um das havarierte Atomkraftwerk Fukushima 1. Inzwischen denkt offenbar auch die Regierung über diesen Schritt nach. Gestern hatte man eine größere Evakuierung noch für unnötig erklärt. Eine Ausweitung des Evakuierungsradius auf die zuvor diskutierten 30 Kilometer würde die Evakuierung von weiteren 130.000 Menschen bedeuten.
Ob das ausreicht, darf bezweifelt werden. Erst heute hatte die Umweltschutzorganisation das Ergebnis eigener Messungen präsentiert. In 30 Kilometer Entfernung zum Krisenreaktor betrug die Strahlung noch 100 Mikrosievert pro Stunde. Die daraus resultierende Jahresdosis (ca. 900 Millisievert) liegt bei dem 300- bis 800-fachen der natürlichen Strahlung. Bei einer solchen Strahlenbelastung sind schwere Gesundheitsschäden wahrscheinlich. Selbst die bereits angehobenen Grenzwerte für die Rettungskräfte in Fukushima sehen nur 250 Millisievert vor.
Greenpeace hatte deshalb auch die Regierung aufgefordert, die Menschen um das Kraftwerk in Sicherheit zu bringen. Bislang gilt um Fukushima eine 20-Kilometer-Zone. Innerhalb eines 30-Kilometer-Radius wird die freiwillige Evakuierung empfohlen.
15:15 Wind dreht Richtung Tokio
Der Wind in Fukushima hat – wie befürchtet – Richtung Tokio gedreht. Damit werden radioaktive Partikel auch nach Tokio transportiert. Experten rechnen damit, dass die Stoffe Tokio in der Nacht zum Donnerstag erreichen. Diese Wetterlage soll aber nur wenige Stunden anhalten, bis die Winde wieder Richtung Pazifik drehen.
14:00 Kunstharz gegen Radioaktivität
Die japanische Regierung plant offenbar ab Donnerstag ein Kunstharzgemisch gegen die Radioaktivität auf dem Gelände des Kraftwerks Fukushima 1 einzusetzen. Man wolle damit Gebäude- und Trümmerteile besprühen. Das solle die radioaktiven Partikel versiegeln und verhindern, dass sie durch die Luft transportiert werden.
10:32 Greenpeace misst erschreckend hohe Radioaktivität
Die Umweltorganisation Greenpeace hatte schon zum Wochenwechsel angekündigt, der Verstrahlung durch das havarierte Atomkraftwerk Fukushima mit eigenen Messungen auf den Grund gehen zu wollen. Zu widersprüchlich seien die Angaben des Kraftwerksbetreibers Tepco, als dass man darauf vertraue. So hatte Tepco mehrfach Messwerte gemeldet, die man anschließend korrigieren musste. Beobachter werten das als Zeichen der Kopflosigkeit, mit der das Unternehmen die Krise zu managen versuche.
Die Greenpeace-Messungen ergaben in einer Entfernung von 30 Kilometern zum Kraftwerk einen Wert von 100 Mikrosievert. Ein Mensch, der sich in dieser Region aufhält, nimmt innerhalb von 10-24 Stunden die jährliche Normaldosis in Strahlung auf. Sollte die Strahlung über einen längeren Zeitraum so hoch bleiben, erreicht die Jahresdosis an der Messstelle rund 900 Millisievert. Das ist das ein Wert, bei dem deutliche Gesundheitsschäden zu erwarten sind. Mitarbeiter in Kernkraftwerken etwa dürfen im Havariefall einer Höchstdosis von 100 Millisievert ausgesetzt werden. Für die japanischen Rettungskräfte in Fukushima hat man diesen Wert auf 250 Millisievert angehoben.
Greenpeace fordert erneut eine Ausweitung der Evakuierungszone. Die Regierung zeigt sich davon aber bislang unbeeindruckt und setzt weiterhin auf die 20-km-Zone und die Empfehlung, den 30 Kilometer-Radius freiwillig zu verlassen.
9:10 Tepco Chef im Krankenhaus
Der Chef der Betreibergesellschaft Tepco verabschiedet sich zunächst aus dem Geschehen rund um die Krisenreaktor. Shimizu wurde wegen Blutdruckproblemen und Schwindelgefühlen in ein Krankenhaus eingeliefert. Ob und wann er seine Arbeit fortsetzen kann, ist unklar. Vorübergehend übernimmt der Chef des Verwaltungsrates seine Aufgaben. Schon in den vergangenen Tagen gab es Spekulationen über Shimizus Gesundheitszustand. Offenbar musste sich der Tepco-Vorstand bereits eine mehrtägige Auszeit nehmen, weil er unter einem akuten Erschöpfungszustand litt.
8:40 Sorge um das Wetter
Wie gestern bereits berichtet, wird der Wind heute voraussichtlich drehen und radioaktive Artikel aus dem AKW Fukushima nach Tokio tragen. Metereologen gehen aber davon aus, dass der Wind bereits am Donnerstag wieder Richtung Pazifik drehen könnte und – wie schon in den vergangenen zwei Wochen – einen Großteil des strahlenden Materials auf den Pazifik hinaus transportiert.
7:20 Noch mehr Strahlung im Meer
Die Messwerte der japanischen Atomsicherheitsbehörde im Pazifik sind weiter angestiegen. Sie überschreiten den zulässigen Messwert jetzt bereits um rund das 3300-fache. Vor wenigen Tagen betrug die Überschreitung noch weniger als das 2000-fache. Anlass zu gesundheitlichen Bedenken sieht die Behörde allerdings trotzdem nicht. Man verweist auf die relativ kurze Halbwertszeit des gefundenen radioaktiven Jods. Das sorge – so die Behörde – dafür, dass Strahlung in Fisch, der in die Nahrungskette gelange, schon deutlich reduziert sei. Außerdem habe man die Region evakuiert, so dass dort derzeit kein Fischfang stattfinde.
19:10 Kernschmelze in allen drei Reaktoren
Es wird zur traurigen Gewissheit, was Experten schon seit Tagen vermutet hatten. Die Kernschmelze hat in allen drei Reaktoren des havarierten japanischen Atomkraftwerks Fukushima 1 eingesetzt. Das bestätigte die japanische Atomaufsicht heute.
Vermutlich stamme das Plutonium, das man im Umfeld des Kraftwerks gefunden habe aus Reaktor 3. Dort wurden sogenannte MOX-Brennstäbe eingesetzt, die die Energieeffizienz des AKWs erhöhen sollen und das hoch-toxische Plutonium enthalten.
18:30 Berichte über prekäre Arbeitsbedingungen im Atomkraftwerk
Japanische Medien berichten heute erstmals ausführlich über die prekären Arbeitsbedingungen des Rettungsteams. Die bis zu 600 Arbeiter seien nur unzureichend mit Nahrung und Trinkwasser versorgt. Man verpflege sich hauptsächlich aus Notrationen. Die Zahl der Mahlzeiten pro Tag sei auf zwei begrenzt. Nachts schlafe man in Fluren und Büros der Verwaltungsgebäude. Um sich vor der Strahlung zu schützen, wickeln sich die Arbeiter in bleihaltige Decken ein. Doch auch davon stünden nicht genügend zur Verfügung, so dass einige der Retter im Stehen schlafen, um nicht der Radioaktivität aus dem Boden ausgesetzt zu sein. Man bemühe sich um eine Verbesserung der Situation. So konnten inzwischen die Wasserrationen erhöht werden. Nach wie vor sei die Versorgung im Katastrophengebiet aber schwierig.
17:10 Japan will auf erneuerbare Energien setzen
Auch in Japan setzt offenbar ein Umdenken in Bezug auf die Kernkraft ein. Das atomfreundliche Land wolle sich den alternativen Energien zuwenden, wird Ministerpräsident Kan heute zitiert. Man wolle die Lehren aus der atomaren Katastrophe ziehen und verstärkt auf Solarenergie und Biomasse setzen.
Foodwatch kritisiert Anhebung der Grenzwerte für Lebensmittel
Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch hat die Anhebung der EU-Grenzwerte für Radioaktivität in Lebensmitteln kritisiert. Auch in der derzeitigen Situation sei derartige Intransparenz nicht akzeptabel. Man sehe allerdings bisher auch keine große Gesundheitsgefahr für die deutsche Bevölkerung.
Am Wochenende waren die Grenzwerte für Lebensmittel in der EU angehoben worden. Die Regelung stammt aus der Zeit des Tschernobyl-GAUs und tritt bei atomaren Notfällen in Kraft.
Die Lage am havarierten AKW Fukushima 1 verschärft sich weiter. Neben dem Austritt von Plutonium gilt inzwischen als sicher, dass es in mindestens zwei Reaktoren der Anlage zur Kernschmelze gekommen ist. Auch die Reaktorhüllen sind mir hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr intakt. Damit bestätigt die japanische Atomaufsicht, was internationale Experten seit Tagen gemutmaßt haben. Neue Probleme gibt es beim Abpumpen des verseuchten Wassers aus den Gebäuden. Es fehlt an Spezialbehältern, die das Wasser aufnehmen können. Im japanischen Parlament formiert sich die Opposition und fordert eine Ausweitung der Evakuierungszone. Ab Mittwoch ändert sich leider auch die für Tokio bisher günstige Wetterlage.
Quelle: http://www.eigenewege.net/wordpress/wp-admin/post.php?post=2302&action=edit
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Berliner Polizeibericht
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Heizungsableser entpuppten sich als Diebe
Tempelhof-Schöneberg, 30.3.
Eine „Vater und Sohn-Geschichte“ der anderen Art fand gestern Mittag in Charlottenburg ihr vorläufiges Ende.
Intensive Ermittlungen des Landeskriminalamtes führten auf die Spur eines 48-jährigen Familienvaters und dessen 21-jährigem Sohn. Beide hatten sich an den Wohnungstüren hochbetagter Frauen als Heizungsableser ausgegeben, um in die Wohnungen zu gelangen und dort Schmuck sowie Bargeld zu entwenden.
Nachdem die Ermittler das „Familienduo“ in einem „Mercedes“ in der Tauentzienstraße bei der Suche nach neuen Tatgelegenheiten aufgespürt hatten, stoppten sie das Fahrzeug gegen 15 Uhr im Kreuzungsbereich Tauentzienstraße Ecke Ansbacher Straße und nahmen die beiden fest. Bei der anschließenden Durchsuchung des Tatfahrzeuges entdeckten die Beamten Schmuck und Porzellanteller, die das „Duo“ einer 99-jährigen Frau im Bereich der Schloßstraße in Steglitz weggenommen hatte. Nachforschungen ergaben, dass es Fälle mit der selben Masche in Hamburg gab, bei denen die Täter sich bei älteren Frauen als Mitarbeiter der Hausverwaltung ausgaben, um deren Heizungen abzulesen. Teilweise wurde der „enteignende“ Besuch vorab in Telefonaten mit den Seniorinnen angekündigt.
Ein Fachkommissariat des Landeskriminalamtes hat die Ermittlungen übernommen und prüft mögliche Tatzusammenhänge. Vater und Sohn werden nun vorerst getrennte Wege gehen. Sie werden heute einem Ermittlungsrichter zum Erlass von Haftbefehlen vorgeführt.
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Die Zeit der Abendblätter läuft heute ab.
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M.B.
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Letztes Wort
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„Ich werde Himmel und Erde als Sarg und Hülle haben, Sonne und Mond werden meine Jadesteine sein, Sterne und Sternbilder meine Perlen und Juwelen, und die ganze Schöpfung wird mir das Trauergeleite geben. Was wollt ihr noch hinzufügen?“ [zu seinen Schülern, die ihm ein glänzendes Begräbnis bereiten wollten; Jadesteine dienten als Totenlampen, Perlen und Juwelen waren typische Grabbeigaben]
Zhuangzi, chinesischer Philosoph und Schriftsteller, 290 v.u.Z.