Die Geburt Christi
Weihnachtsoratorium
Termin 16. Dezember 2012, 16:00 Uhr
Adresse
St.-Johannis-Kirche Moabit
Alt-Moabit 25
10557, Berlin
Werke für Chor, Kinderchor, Orchester und Gemeinde von Heinrich von Herzogenberg
Interpreten Luisenstädter Vokalensemble, Gäste aus dem Chor der Leibniz-Schule Kreuzberg u. Friedemann-Bach-Orchester, Solisten
Eintritt Karten 15,-/10,- €
Anfahrt U Turmstr.; S Bellevue; Bus 245
Kartentelefon 0173-877 04 23
Hinweise Kartenvorverkauf: www.luisenstadtkultur.de
Veranstalter Luisenstädter Vokalensemble, Oliver Lüsch
wikipediaartikel:
Heinrich Peter Freiherr von Herzogenberg (Picot de Peccaduc) (* 10. Juni 1843 in Graz; † 9. Oktober 1900 in Wiesbaden) war ein österreichischer Komponist.
Leben
Herzogenberg entstammt einem französischen Adelsgeschlecht, das in der Zeit der Französischen Revolution nach Österreich ausgewandert war. Seit 1811 hatte die Familie den ursprünglichen Namen „Picot de Peccaduc“ eingedeutscht.
Herzogenberg studierte nach einer Schulzeit in seiner Geburtsstadt an der Universität von Wien Jura und am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde bei Felix Otto Dessoff Musik.
Über seinen Lehrer kam er in Kontakt mit Johannes Brahms. In der Wiener Gesellschaft lernte er seine spätere Frau, Elisabeth von Stockhausen kennen, die eine Tochter des hannoverschen Gesandten am Hof war.
Nach erster künstlerischer Tätigkeit in seiner Heimatstadt Graz übersiedelte er 1872 nach Leipzig und gründete dort 1874 gemeinsam mit Franz von Holstein, Philipp Spitta und Alfred Volkland den Leipziger Bach-Verein, den er ab 1875 auch selbst leitete.
Unter seiner Anregung wurde das Bachsche Kantatenwerk erstmals einem größeren Publikum zugänglich. Die Beschäftigung mit dem Werk Bachs beeinflusste auch den eigenen Kompositionsstil nachhaltig. Die Bekanntschaft mit Brahms vertiefte sich, ein reger Briefwechsel, auch zu aktuellen Kompositionsfragen, ebnete den Weg für Besuche Brahms in Leipzig.
Seit 1885 unterrichtete er als Professor für Komposition an der Berliner Hochschule für Musik, die Berufung dorthin hatte Spitta vorbereitet. Zwischen den beiden Familien entwickelte sich eine lebenslange Freundschaft, mehrfach verbrachten sie ihre Urlaube gemeinsam im Appenzellerland. 1891 begann Herzogenberg den Bau eines Sommerhauses in Heiden mit Blick auf den nahe gelegenen Bodensee. Vor der Fertigstellung des Hauses verstarb Elisabeth von Herzogenberg 44-jährig an einem langjährigen Herzleiden.
1893 befreundete sich Herzogenberg auch mit dem jüngeren Bruder des Musikwissenschaftlers Spitta, dem Theologen Friedrich Spitta, der in Straßburg lehrte. Unter dem Eindruck des plötzlichen Todes von Philipp Spitta und der erstarkenden Freundschaft zu dessen Bruder wandte sich Herzogenberg der Komposition von Kirchenmusik zu, nachdem zuvor sein Schaffensschwerpunkt auf der Kammermusik, Chor- und Sololiedern und zwei Sinfonien gelegen hatte. In den folgenden Sommern entstanden in Heiden die Liturgischen Gesänge, das Oratorium Die Geburt Christi, die Choralkantate Gott ist gegenwärtig und schließlich als ein über zweistündiges Werk Die Erntefeier.
Eine sich verstärkenden Rheumaerkrankung zwang Herzogenberg immer wieder zur Unterbrechung seiner Berliner Lehrtätigkeit, und er siedelte nach einigen Kuraufenthalten in Wiesbaden endgültig in diese Stadt um, wo er im Jahr 1900 verstarb. Seine letzte Ruhestätte fand Herzogenberg auf dem Nordfriedhof in Wiesbaden.
Seine Frau Elisabeth von Herzogenberg (geb. von Stockhausen, * 13. April 1847 in Paris; † 7. Januar 1892 in San Remo) war eine hochbegabte Pianistin, die u. a. für Johannes Brahms als oft erste Rezensentin seiner Werke eine große Bedeutung hatte.
Werke
Herzogenberg komponierte zwei Sinfonien, die sinfonische Dichtung Odysseus, ein Violinkonzert A-Dur (1899, WoO 4), Kammermusik und Chorwerke, Orgelmusik, Klavierstücke und Lieder. Seine Werke zeigen deutlich den Einfluss seines Freundes Johannes Brahms. Brahms widmete Elisabeth von Herzogenberg zwei Rhapsodien (Op. 79, Agitato h-moll und Molto passonato g-moll).
konrad jürgen kleinicke zur „geburt christi“:
Am 16. Dezember 1894 wurde in der Straßburger Thomaskirche durch den akademischen Kirchenchor der Stadt das Weihnachtsoratorium «Die Geburt Christi» von Heinrich von Herzogenberg unter der Leitung des Komponisten uraufgeführt. Seine tiefe innere Bewegung entnehmen wir einem Brief an seinen Freund Friedrich Spitta , der die verwendeten Texte zusammengestellt hatte: «Und wenn ich des Augenblicks gedenke, als meine Musik durch die ganze Thomaskirche flutete, vom Altar zur Orgel und wieder zurück, geschwellt von dem unvergeßlichen Unisono der Gemeinde, dann erlebte ich eine Stunde, deren sich kein noch so beliebter Komponist unserer Tage zu rühmen hätte».
Auch einem Mitglied des Chores verdanken wir die Schilderung des beglückenden Eindrucks dieser Aufführung: «Am 16. Dezember durften wir es (das Kirchenoratorium «Die Geburt Christi») zum erstenmale aus dem Manuskript zur Aufführung bringen, eingeübt von dem Urheber der Worte (Friedrich Spitta), geleitet von dem Meister, der ihnen Klang verliehen, beim Schimmer der Christbäume, vor einer Gemeinde von weit über zweitausend Köpfen, die den letzten Platz der Thomaskirche füllte. Es war ein Eindruck, wie wir ihn bei allem Schönen und Erhebenden, das uns bisher so reichlich zuteil geworden ist, doch noch niemals empfangen hatten. Das Werk wird ohne Zweifel in den nächsten Monaten im Druck erscheinen und in der Weihnachtszeit dieses neuen Jahres (1895), wills Gott, viele Tausende erheben und erquicken.»
Der Erstdruck der Partitur erschien zu Ostern 1895 in Herzogenbergs «Hausverlag» Rieter und Biedermann in Leipzig. Dieser Erscheinungsort hat vielleicht dazu geführt, dass im Nachwort des Reprints dieses Erstdrucks mit Datum vom 23. Dezember 1894 die Leipziger statt der Straßburger Thomaskirche als Ort der Uraufführung angegeben wird. Auf jeden Fall hatten beide Städte bedeutenden Einfluß auf die künstlerische Entwicklung des Komponisten, jeweils verbunden mit dem Namen «Spitta» In Leipzig hatte Herzogenberg zusammen mit Franz von Holstein, Alfred Volckland und dem Bachbiographen Philipp Spitta 1874 den «Leipziger Bachverein» gegründet und bis 1885 geleitet, in Straßburg war er mit dem dortigen Theologieprofessor Friedrich Spitta befreundet. Er hatte ihn im Hause des älteren Bruders Philipp zuerst kennengelernt. Die Freundschaft entwickelte sich auf der gemeinsamen Suche nach neuen Formen evangelischer Kirchenmusik.
text:
Heinrich von Herzogenberg
Die Geburt Christi
Kirchenoratorium für Solostimmen, gemischten Chor, Kinderchor, Streicher, Oboe, Harmonium (Positiv), Gemeindegesang und Orgel.
Texte aus Worten der Heiligen Schrift und geistlichen Liedern,
zusammengestellt von Friedrich Spitta.
Erster Teil. Die Verheißung
1. Vorspiel Orgel und Choral (Gemeinde)
(Melodie «Vom Himmel hoch»)
Dies ist der Tag, den Gott gemacht,
sein werd‘ in aller Welt gedacht.
Ihn preise, was durch Jesum Christ
im Himmel und auf Erden ist.
Die Völker haben dein geharrt,
bis daß die Zeit erfüllte ward.
Da sandte Gott von seinem Thron
das Heil der Welt, dich, seinen Sohn
Die IHG bietet Ihnen hier eine Alternativfassung zu diesem Gemeindechoral
2. Chor und Männerquartett
Ich harre des Herrn, meine Seele harret, und ich hoffe auf sein Wort, meine Seele wartet auf den Herrn von einer Morgenwache bis zur andern.
Höre, mein Volk, mein Wort, neiget eure Ohren zu der Rede meines Mundes;
ich will meinen Mund auftun zu Sprüchen und alte Geschichten aussprechen, die wir gehört haben und wissen, die unsre Väter uns erzählt haben, daß wir es nicht verhalten ihren Kindern.
Erhalte mich durch dein Wort, daß ich lebe, und laß mich nicht zu Schanden werden über meiner Hoffnung!
3. Baß-Solo und Chor
So sprach der Herr zu Schlange: Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; derselbe soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.
Hier leiden wir die größte Not,
vor Augen steht der bittre Tod;
ach komm, führ uns mit starker Hand
vom Elend in das Vaterland.
4. Baß-Solo und Chor
So saget der Hörer göttlicher Rede: Ich werde ihn sehen, aber jetzt nicht; ich werde ihn schauen, aber nicht von Nahem. Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen, und ein Szepter aus Israel aufkommen.
O klares Licht, o schöner Stern,
dich sähen wir von Herzen gern!
Komm, Sonne, ohne deren Schein
in Finsternis wir müssen sein.
5. Tenor-Solo und Chor
So sprach der Knecht des Herrn: Es wird eine Rute aufgehn von dem Stamme Isai, und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen.
O Erd, schlag aus, schlag aus o Erd,
daß Berg und Tal erneuert werd!
O Erd, hervor dies Blümlein bring,
o Heiland aus der Erd‘ entspring!
6. Tenor-Solo und Männerquartett
Solches verheißt der Eifer des Herrn Zebaoth: Das Volk, so im Finstern wandelt, siehet ein großes Licht, und über die da wohnen im finstern Lande, scheinet es helle. Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, welches Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt: Wunderbar, Rat, Kraft, Held, Ewig-Vater, Friedefürst, auf daß seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Stuhl Davids und seinem Königreiche.
7. Chor
Kommst du, kommst du Licht der Heiden?
Ja, du kommst und säumest nicht,
weil du weißt, was uns gebricht;
o, du starker Trost im Leiden,
Jesus, meines Herzens Tür
steht dir offen, komm zu mir!
8. Choral (Gemeinde)
(Melodie «Wie soll ich dich empfangen»)
Ich lag in schweren Banden,
du kommst und machst mich los;
ich stand in Spott und Schaden,
du kommst und machst mich groß;
und hebst mich hoch zu Ehren
und schenkst mir großes Gut,
das sich nicht läßt verzehren,
wir irdisch Reichtum tut.
Das schreib dir in dein Herze,
du herzbetrübtes Heer,
bei deinem Gram und Schmerze
sich häuft je mehr und mehr.;
seid unverzagt, ihr habet
die Hilfe vor der Tür;
der eure Herzen labet
und tröstet, steht allhier.
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Zweiter Teil. Die Erfüllung
9. Rezitativ: Tenor (Evangelist), Alt (Gabriel) und Sopran (Maria)
Der Engel Gabriel ward gesandt von Gott in eine Stadt in Galiläa, die heißt Nazareth, zu einer Jungfrau, die vertrauet war einem Manne mit Namen Joseph vom Hause David; und die Jungfrau hieß Maria.
Und der Engel kam zur ihr herein und sprach: �Gegrüßet seist du, Holdselige; der Herr ist mit dir, du Gebenedeite unter den Weibern!‘ Da sie ihn aber sahe, erschrak sie über seiner Rede und gedachte: �Welch‘ ein Gruß ist das?‘ Und der Engel sprach: �Fürchte dich nicht, Maria, du hast Gnade bei Gott gefunden. Siehe, du wirst einen Sohn gebären, dess‘ Nam‘ sollst du Jesus heißen.‘
10. Chor
Jesus ist ein süßer Nam‘,
den rufen wir armen Sünder an,
dadurch wir Huld erlangen,
um all‘ unser Sünd‘ vergangen.
Genad‘ Herr, um all
unser Sünd und Missetat!
11. Rezitativ
Der wird groß sein, und ein Sohn des Höchsten genannt werden, und Gott, der Herr, wird ihm den Stuhl seines Vaters David geben, und er wird König sein über das Haus Jakobs ewiglich, und seines Königreichs wird kein Ende sein.
12. Chor
Sei gesegnet, teures Reich,
das ein solcher Herr besitzet,
dem kein Herr auf Erden gleich,
der das Recht mit Nachdruck schützet.
Schwinge dich in stetem Flor,
groß an Frieden, reich an Freuden,
unter Juden, unter Heiden,
mit vermehrtem Glanz empor!
Sei gesegnet teures Reich.
13. Rezitativ: Tenor (Evangelist) und Sopran (Maria)
Maria aber sprach: �Siehe, ich bin des Herren Magd, mir geschehe, wie du gesagt hast.‘
Und der Engel schied von ihr.
14. Solo-Quartett und Chor
Erklinge, Lied, und werde Schall,
kling gleich der hellsten Nachtigall,
kling gleich dem hellsten Lerchenklang,
die ganze weite Welt entlang!
Kling Lied, und kling im höchsten Ton!
Es kommt der süße Gottessohn,
Es kommt das helle Himmelskind
hernieder, wo die Sünder sind.
Dess‘ soll’n wir alle fröhlich sein
und singen mit der Engelein,
singen mit der Hirten Schar:
das ew’ge Heil wird offenbar.
15. Rezitativ
Es begab sich aber zu der Zeit, daß ein Gebot vom Kaiser Augustus ausging, daß alle Welt geschätzet würde. Und jedermann ging, daß er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt. Da machte sich auch auf Joseph aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißet Bethlehem, darum, daß er von dem Haus und Geschlecht Davids war, auf daß er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe, und die war schwanger. Und da sie daselbst waren, kam die Zeit, daß sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.
16. Chor
Es ist ein Ros‘ entsprungen,
aus einer Wurzel zart,
wie uns die Alten sungen,
von Jesse kam die Art,
und hat ein Blümlein bracht
mitten im kalten Winter
wohl zu der halben Nacht.
Das Röslein, das ich meine,
davon Jesaias sagt,
hat uns gebracht alleine,
Maria, die reine Magd;
aus Gottes ew’gem Rath
hat sie ein Kind geboren
wohl zu der halben Nacht.
17. Zwischenspiel
18. Duett (Maria und Joseph)
Joseph, lieber Joseph mein,
hilf mir wiegen mein Kindelein!
Will es wiegen und singen ein:
nun schlaf‘ in Ruh, die Äuglein zu, o Jesu!
O gebenedeite Nacht, o heilige Nacht, da in die Welt
Christ, das Heil der Sünder, sich hat eingestellt!
Eia! laß uns wiegen das Kindelein, o Joseph!
Schaut herab ihr Sternelein, aus dunkler Nacht,
scheinet, daß das Kindlein süß im Traume lacht.
Joseph, lieber Joseph mein, hülle mir ein mein Kindelein!
Will es schützen und decken fein,
daß nicht der Wind versehr dein Kind, Maria!
Lob und Preis dem reichen Gott, der seinen Sohn
zu uns Armen hat gewandt vom Himmelsthron!
Eia! laß ns wiegen das Kindelein, Maria!
Kommt herab ihr Engelein,zum finstern Stall,
grüßt das Kind mit Psalmen und mit süßem Schall!
19. Chor der Engel
O heiliges Kind, wir grüßen dich,
mit Harfenklang und Lobgesang,
Du liegst in Ruh, du heiliges Kind,
wir halten Wacht in dunkler Nacht,
20. Rezitativ
Und es waren Hirten in der selbigen Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und siehe, des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herr leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: �Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird, denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend. Und alsobald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobeten Gott und sprachen:
21. Chor der Engel
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erde und den Menschen ein Wohlgefallen.
Ehre sei Gott in der Höhe!
22. Vorspiel und Choral (Gemeinde)
Allein Gott in der Höh‘ sei Ehr
und Dank für seine Gnade,
darum, daß nun und nimmermehr
uns rühren kann kein Schade;
ein Wohlgefall’n Gott an uns hat,
nun ist groß Fried‘ ohn‘ Unterlaß,
all Feh’d hat nun ein Ende.
Die IHG bietet Ihnen hier eine Alternativfassung zu diesem Gemeindechoral
Dritter Teil. Die Anbetung
23. Hirtenmusik
24. Chor der Kinder
Kommt und laßt uns Christum ehren,
Herz und Sinnen zu ihm kehren,
singet fröhlich, laßt euch hören,
wertes Volk der Christenheit.
Sehet was Gott hat gegeben,
seinen Sohn zum ew’gen Leben,
dieses kann und wird uns heben,
aus dem Leid in’s Himmels Freud‘.
Jakobs Stern ist aufgegangen,
stillt das sehnliche Verlangen,
bricht den Kopf der alten Schlangen
und zerstört der Hölle Reich.
25. Rezitativ: Tenor (Evangelist) und Chor der Hirten (Terzett)
Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten zu einander: �Laßt uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist. Laßt uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die uns der Herr kundgetan hat.
26. Chor
Kommet, ihr Hirten, ihr Männer und Frau’n,
kommet, das liebliche Kindlein zu schau’n!
Christus, der Herr, ist heute geboren,
den Gott zum Heiland euch hat erkoren:
Fürchtet euch nicht.
Lasset uns sehen in Bethlehem’s Stall,
was uns verheißen der himmlische Schall.
Was wir dort finden, lasset uns künden,
lasset uns preisen in frommen Weisen. Halleluja!
27. Rezitativ
Und sie kamen eilend und fanden beide, Mariam und Joseph, dazu das Kind in der Krippe liegend.
28. Solo-Quartett und Chor
Nun singet und seid froh,
jauchzt alle und sagt so:
unsres Herzen Wonne
liegt in der Krippe bloß
und leuchtet als die Sonne
in seiner Mutter Schoß.
Du bist A und O!
Wo ist der Freudenort?
Wohl nirgend mehr denn dort,
da die Engel singen
mit den Heil’gen all,
und die Psalmen klingen
im hohen Himmelssaal;
Eia, wär’n wir da.
29. Rezitativ: Tenor (Evangelist)
Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es kam, verwunderten sich der Rede, die ihnen die Hirten gesaget hatten.
30. Tenor-Solo und Männerquartett (Chor der Hirten)
Als ich bei meinen Schafen wacht‘,
ein Engel mir die Botschaft bracht,
des bin ich froh,
singet dem Herrn Gloria!
Er sagt, ein Kind läg da im Stall,
und sollt die Welt erlösen all,
des bin ich froh,
singet dem Herrn Gloria!
Das Kind zu mir sein Äuglein wandt,
mein Herz gab ich in seine Hand,
des bin ich froh,
singet dem Herrn Gloria!
31. Rezitativ: Tenor (Evangelist)
Maria aber behielt alle diese Worte und bewegete sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, preiseten und lobten Gott um alles, das sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.
32. Solostimmen, Männerquartett und Chor
Gelobet sei der Herr, der Gott Israels, denn er hat besucht und erlöset sein Volk.
Halleluja.
Und hat uns aufgerichtet ein Horn des Heils im Hause seines Dieners David.
Halleluja.
Daß er die Barmherzigkeit erzeigte unseren Vätern und gedächte an seinen heiligen Bund.
Halleluja.
Daß wir, erlöset aus der Hand unsrer Feinde, ihm dieneten ohne Furcht unser Leben lang.
Halleluja.
Durch die herzliche Barmherzigkeit Gottes, durch welche uns besucht hat der Aufgang aus der Höhe, auf daß er erscheine denen, die da sitzen in Finsternis und Schatten des Todes, und richte unsre Füße auf den Weg des Friedens.
33. Doppelchor und Cantus-firmus-Chor:
Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
Er ist auf Erden kommen arm,
daß er unser sich erbarm.
Und in dem Himmel mache reich
und seinen lieben Englein gleich.
Halleluja!
34. Choral (Gemeinde)
(Melodie «Vom Himmel hoch»)
Sei willekomm, du edler Gast,
den Sünder nicht verschmähet hast,
und kommst ins Elend her zu mir,
wie soll ich immer danken dir!
Lob, Ehr sei Gott im höchsten Thron,
der uns schenkt seinen ein’gen Sohn,
des freuet sich der Engel Schar,
und singen uns solch neues Jahr.
Die IHG bietet Ihnen hier eine Alternativfassung zu diesem Gemeindechoral
Orgel-Nachspiel
Heiden, 31. August 1894
Heinrich von Herzogenberg