der 50. geburtstag eines außenministers

Am 27.12. wird Guido Westerwelle 50 Jahre alt. Gratulation!
Wie verbrachten andere deutsche Außenminister diesen ihren Tag?
Eine Auswahl (angeführte textstellen sind wikipediazitate):
Walter Rathenau war 1917 AEG-Chef und als „Falke“ des Weltkriegs wieder ohne politisches Amt
„Zu Beginn des Ersten Weltkriegs machte Rathenau als erster auf die unzureichende wirtschaftliche Vorbereitung des Reiches aufmerksam und empfahl die rasche Errichtung eines „Rohmaterialamtes“ zur zentralen Bewirtschaftung kriegswichtiger Rohstoffe. Kriegsminister Falkenhayn richtete darauf hin im preußischen Kriegsministerium die Kriegsrohstoffabteilung ein, um die Verteilung der kriegswichtigen Rohstoffe zu organisieren und hierbei eine staatliche Beaufsichtigung der deutschen Industrie durch Kriegswirtschaftsgesellschaften einzuführen. Die Leitung übernahm der Initiator Rathenau von August 1914 bis März 1915.[4] Wahrscheinlich hat er damit eine schwere Materialkrise Deutschlands verhindert, sah selbst darin aber auch Ansätze für neue gemeinwirtschaftliche Formen. Es gelang ihm die durch die britische Blockade sofort spürbaren Defizite bei kriegswichtigen Rohstoffen zumindest einzudämmen.[5]
Über diese Zukunftsziele äußerte er sich 1917 in seinem wirkungsvollsten Buch „Von kommenden Dingen“. Wirtschaftliche Rationalisierung und Verfassungsreformen hielt er für wichtig, aber noch notwendiger erschien ihm eine Bewußtseinsveränderung. Ein zweiter Interessenpunkt Rathenaus an der Leitung der Kriegsrohstoffabteilung war die vergebliche Hoffnung einer weiterführenden Berufung zum Staatssekretär im Reichsschatzamt. Auch aus Enttäuschung zog er sich daher nach acht Monaten wieder aus der Kriegrohstoffabteilung zurück und konzentrierte sich vorerst bis zum Ende des Krieges auf die Organisation der Rüstungsfabrikation der AEG und Planungen zur Rückumstellung auf die Friedensproduktion.[6] Hatte Rathenau dem Krieg 1914 noch kritisch gegenübergestanden,[7] wandelte er während seiner Arbeit für das Kriegsministerium immer mehr zum Falken. So sprach er sich für die Bombardierung Londons mit Zeppelinen und die Deportation belgischer Zivilisten zur Zwangsarbeit nach Deutschland aus.[8]“

Gustav Stresemann war 1928 auf dem Gipfel seines Ruhmes
„Für seine Versöhnungsarbeit erhielt er zusammen mit seinem französischen Kollegen Aristide Briand 1926 den Friedensnobelpreis. In Deutschland wurde ihm jedoch eine entsprechende Anerkennung für seine Außenpolitik versagt; er wurde für seine Verständigungspolitik als „Erfüllungspolitiker“ beschimpft. Stresemann setzte sich für Verständigung und eine Einbindung Deutschlands in die internationale Gemeinschaft ein. Das machte ihn zum Todfeind der Rechten.
1928 hatte Stresemann wichtigen Anteil am Zustandekommen des Briand-Kellogg-Pakts, als er zwischen den USA und Frankreich vermittelte.“

Hans-Dietrich Genscher war 1977 Bundesvorsitzender der FDP und Schmidts Außenminister.
„Nach dem Rücktritt von Willy Brandt und der Wahl von Walter Scheel zum Bundespräsidenten wurde Genscher am 16. Mai 1974 als Außenminister und Vizekanzler in die nun von Helmut Schmidt geleitete Bundesregierung berufen. In dieser Funktion beteiligte er sich maßgeblich an den Verhandlungen über den Text der KSZE-Schlussakte in Helsinki. Im Dezember 1976 akzeptierte die Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York den Vorschlag von Genscher über eine Anti-Terrorismus-Konvention, worin unter anderem festgelegt wurde, auf Forderungen von Geiselnehmern unter keinen Umständen einzugehen. Im Zusammenhang mit dem NATO-Doppelbeschluß vermittelten Bundeskanzler Schmidt und Außenminister Genscher in Moskau, danach war die sowjetische Führung bereit, mit den USA über Mittelstreckenwaffen (Intermediate Nuclear Forces/INF) zu verhandeln.“

Joschka Fischer war 1998 erst am Jahresende Außenminister und Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland.
„Im Oktober 1994 legte er alle Ämter in Hessen nieder und wurde, nachdem die Grünen bei der Bundestagswahl am 16. Oktober 1994 den Wiedereinzug in den Bundestag schafften, neben Kerstin Müller zum Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen. Neben Fischers Einsatz für einen Einsatz der Bundeswehr in Bosnien und Herzegowina ließ in diesen Jahren auch die wirtschaftspolitische Hinwendung der Grünen zur Marktwirtschaft diese immer mehr zu einer „realpolitischen“ Partei werden.“

Frank-Walter Steinmeier war 2006 überraschend frisch gebackener Außenminister in der Großen Koalition von Kanzlerin Merkel.
„Am 22. November 2005 wurde Steinmeier als Bundesminister des Auswärtigen in die von Bundeskanzlerin Angela Merkel geführte Bundesregierung berufen. Für die Öffentlichkeit kam Steinmeiers Ernennung überraschend, da er vorwiegend als Vertrauter Schröders bekannt war. Seine Ernennung zum Außenminister löste in Fachkreisen vorwiegend positive Reaktionen aus, so auch seitens Hans-Dietrich Genschers. Steinmeier war im ersten Halbjahr 2007 Präsident des Rats der Europäischen Union.“