Gies-Srinivasan-Dehler

Liebe Musikfreunde,
zurück von einer eindrucksvollen Konzertreise nach Russland, möchte ich Sie/Euch zu meinem letzten Konzert in diesem Jahr einladen.

Joachim Gies: Im Programm der Berliner Liste 2010, foto: stefan bartylla

Herzliche Grüße
Joachim Gies

Freitag, 17. Dezember 2010 – 20.00 Uhr
Schwartzsche Villa
GRUNEWALDSTRASSE 55 // 12165 BERLIN-STEGLITZ // U+S Rathaus Steglitz
Eintritt: € 8/6
B_Port3.GSD

Joachim Gies – Saxophone und Komposition
Ravi Srinivasan (Indien) – Tabla, Udu und Perkussion

Chris Dehler – Didgeridoo, Maultrommeln, Klangschalen, Monochord

Klänge und Geräusche verdichten sich zu Stimmungen und Atmosphären, Rhythmen entfalten eine pulsierende Dynamik. Erinnerungen werden wach, Gerüche wehen heran, Landschaften tauchen auf, erträumte Orte oder längst vergessene? Die drei Musiker von B_Port3.GSD gestalten ohne den Einsatz von Elektronik Klangschichtungen, deren Zuordnung die Hörer herausfordern. Dabei atmet ihre Musik eine erfrischende Unmittelbarkeit und überrascht mit einer Spielfreude, die auch das Zuschauen zum Vergnügen macht.
Konzertbesprechung MAZ 2010:
Das Trio „B_Port3.GSD“ spielte virtuos, mit Experimentierlust und Humor
Joachim Gies, als weltweit auftretender Saxophonist und Komponist, Ravi Srinivasan als indischer Percussion-Meister und Chris Dehler als Schauspieler, Multiinstrumentalist und Obertonsänger hielten ein besonderes Konzert bereit. Dass es am Ende mit viel Beifall und einer Zugabe endete, war ein Ausdruck dafür, dass sich die Gäste bereitwillig einem ungewöhnlichen Klangerlebnis hingaben. Ungewöhnlich auch durch die Vielzahl der Instrumente wie Maultrommel, Monochord, Klangschalen, Tabla, Udu oder Didgeridoo. Und selbst das Alt- und das Sopran-Saxophon sowie die Bass-Klarinette spielte Joachim Gies in verfremdender Weise: mal mit ungewöhnlichen Dämpfern in Form von langen Rohren, mal mit bunten, spielzeugähnlichen Plasteschläuchen.
Wie die Besucher den einzelnen Musikstücken folgten, war ihrer Phantasie oder auch ihrer jeweiligen Stimmung anheimgegeben. Die Augen schließen und sich auf den Schwingungen der Töne hinweg tragen zu lassen, war die eine Möglichkeit, sich in andere Länder, fremde Landschaften oder andere Zeitebenen versetzt zu fühlen, die andere.
Die drei Künstler spielten zehn Hör-Spiele aus einem Zyklus, den Joachim Gies komponiert hat. In ihrer Musik fließen an Schnittstellen verschiedene Impulse zusammen, die neue Klangwelten entstehen lassen.
Dazu tragen zum Beispiel das Monochord bei, ein länglicher Resonanzkasten mit 20 Saiten, die alle auf einen Ton gestimmt sind, nur ganz gering voneinander abweichend. Oder die Klangschalen, von denen Chris Dehler insgesamt 80 besitzt, sechs von ihnen hat er mitgebracht. Ebenso virtuos beherrscht Chris Dehler das lange, aus Eukalyptusholz geformte Didgeridoo, ein Instrument der australischen Aborigines, oder die kleine, wie eine Pinzette aussehende vietnamesische Maultrommel, die ähnlich wie eine Mundharmonika gespielt wird.
Ravi Srinivasan spielt im Schneidersitz. Vor sich hat er das indische Trommelpaar Tabla, das er manchmal auswechselt mit einem großen roten, tonkrugähnlichen Gebilde mit zwei Öffnungen, und sich Udu nennt. Wenn er nicht trommelt oder andere indische Perkussions-Instrumente bedient, dann schließt er die Augen und singt, mal in meditativer Weise, mal hören sich seine Laute wie die Sprache der Dadaisten an.
——————
Joachim Gies
Bartningallee 21
10557 Berlin
Tel. 030 – 391 84 55
Mobil 0177-5088980