Kurt-Kurt – Kunst und Kontext im Stadtlabor -Gastarbeiter

eine unangefragte Fotoleihgabe von den Freunden des kurt_kurt-Projektes

Kurt-Kurt – Kunst und Kontext im Stadtlabor Moabit 2011

präsentiert das Programm 2011: GASTARBEITER

Gastarbeiter Nr. 1: Øyvind Renberg (N) 17. – 20. März 2011
Eröffnung 17.03.2011 um 19 Uhr
Ausstellung 18./ 19.03.11 von 17 bis 19 Uhr

GASTARBEITER
: Künstler als arbeitende Gäste

50 Jahre nachdem zwischen Deutschland und der Türkei ein „Gastrabeiterabkommen“ getroffen wurde, greift Kurt-Kurt dieses Thema aus künstlerischer Sicht auf und lädt sechs Künstler aus sechs verschiedenen Ländern als „Gastarbeiter“ ein.. Sie werden jeweils zwischen ein bis zwei Monaten in Moabit im Kurt-Kurt zu Gast sein, hier leben und vor allem arbeiten. Ihr Arbeitsprozess als Gast an diesem ausgewählten Ort mündet in künstlerischen Statements (Installation, Video, Fotografie, Workshop), die im Kurt-Kurt präsentiert und zur Diskussion gestellt wird.

Das Gesamtprojekt Gastarbeiter erkundet den Einfluss und die Wirkung, die Migration als persönliches aber auch kollektives und moabitspezifisches Phänomen auf die zeitgenössische Kunst hat oder haben kann. Es erweitert damit die Auseinandersetzung und Gesprächsgrundlagen, die im letzten Jahr bei dem sehr erfolgreichen Projekt „Journeys with no Return“ schon geschaffen wurden und zur Zeit aktueller denn je sind.

Der Künstler als Gastarbeiter ist ein bekanntes Phänomen. Seit Goethe sich sozusagen als einer der ersten künstlerischen Arbeitsmigranten auf seine Italienreise begeben hat und es heute Stipendien in Moskau, New York, Tokyo, Istanbul und weltweit die Artist-in-Residence Programme gibt, schlüpft der Künstler immer wieder in die Rolle des Kunst-Gastarbeiters. In medienübergreifenden Konzepten und interdisziplinären Projekten erforschen Künstler als temporäre Gastarbeiter Schnittstellen zwischen künstlerischer, soziologischer und anthropologischer Arbeit und hinterfragen die Beziehungen zwischen Gast und Gastgeber, Künstler und Publikum, Suchendem und Gesuchtem.
Der sichtbare Prozess und die Zusammenarbeit, der Austausch mit den ansässigen Menschen sind ein zentraler Aspekt der Projekte im Kurt-Kurt und werden von den Künstlern als arbeitende Gäste angeboten, genutzt und in künstlerische Statements transformiert. Die Künstler werden für eine Weile in den Kurt-Kurt Räumen leben und vor allem arbeiten und diesen Arbeitsprozess öffentlich machen. Zum Teil geht es dabei auch sehr direkt und konkret um die Auseinandersetzung mit dem Phänomen Gastarbeiter, historisch wie aktuell.

Øyvind Renberg (N) ist von Januar bis März als Gastarbeiter im Kurt-Kurt tätig und präsentiert am 17. März eine Mischung aus Arbeitssituation, work in progress und wenigen ausgewählten bereits bestehenden Arbeiten. So erwartet den Besucher einerseits eine lebendige Arbeitsatmosphäre mit Einblicken in das aktuelle Schaffen des Künstlers aus den letzten zweieinhalb Monaten und andererseits eine Ausstellungspräsentation mit einem neu entstandenen Animationsfilm über seinen Vater, großformatigen Aquarellen zu Motiven von der Berliner Museumsinsel und Arbeiten, die zusammen mit der Japanischen Künstlerin Miho Shimizu (Danger Museum) entstanden sind. Øyvind Renberg wird während der gesamten Ausstellungsdauer anwesend sein und steht gerne für Gespräche zur Verfügung.

Kurt-Kurt Programm 2011: GASTARBEITER

Gastarbeiter Nr. 1 Øyvind Renberg, N: Øyvind Renberg (b.1976 in Oslo)
graduated from Goldsmiths College, London and now lives in Oslo. He uses travelling and collaboration as a basis for artworks with a wide visual and conceptual approach, producing photographs and collages as well as publications, music releases, and design related pieces. Since 2001 he has worked with the artist Miho Shimizu (Japan) under the group names Danger Museum and Peanut Circuit.
www.dangermuseum.com / www.peanutcircuit.com

Gastarbeiter Nr. 2 Margareta Kern, CRO/GB:
Margareta Kern (b 1974, Croatia/Bosnia-Herzegovina) is a London based artist using photography, video and performance to tease out connecting threads between people’s personal spaces, narratives and socio-political forces. www.margaretakern.com

Gastarbeiter Nr. 3 rosa mesa, ESP/CAN: The works of the canadian/spanish multidisciplinary artist rosa mesa are a response to her surroundings that become dissected and reconstructed in a new narrative that exposes whatever that triggers her in amusement or disgust. Her practice is often based in an observant and humoristic approach to the work. Her pieces explore areas of semiotics and the art practice, identity, nomadism, migration, feminism and the hybrid and changing state of contemporary culture. www.rosamesa.blogspot.com

Pedro Déniz, ESP: The Canary Islands artist Pedro Déniz
has an extense trajectory as an artist that it has been unified by the theme of migration, borders and communication, with presentations all over the world. He works as a multidisciplinary artist presenting his works all over the world. http://www.telefonica.net/web2/pdrodeniz/
Thomas P. Proffe, D: The german photographer and video artist Thomas P. Proffe has extended in recent years his practice toward installation and public interventions continuing to fascinate us with his witty comments about society and the medium of art. His obsession with formal perfection give each of his works a particular strenght that please and trigeers audiences. www.proffe.de


Gastarbeiter Nr. 4: Denizhan Özer, TUR:
Denizhan Özer uses installations to alter and recreate lives lived on the margins of society. He received his art degree from Uludag University in Turkey. Özer has been based in London since 1987. „ In particular, I try to tell the real-life stories of those people who are marginalized, oppressed and in flight, and those who leave their homes and countries behind them and who are affected by war, terrorism, faulty policies and all kinds of difficulties, but in spite of everything who are trying to be happy.“ http://www.berlinerpool.de/profiles=Artists&id=295

Informationen zum Projekt Kurt-Kurt finden Sie unter:
www.kurt-kurt.de

Kurt-Kurt
Projektzentrale im Geburtshaus von Kurt Tucholsky

Lübecker Str. 13
10559 Berlin
Pfelder / Simone Zaugg
Tel 0049-(0)30-397 46 942