herzlich möchte ich Sie zum Leibniztag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften einladen. Die Akademie knüpft mit dem Leibniztag an eine Tradition an, die Anfang des 19. Jahrhunderts von der Preußischen Akademie der Wissenschaften begründet wurde, gleichwohl verbindet sie mit dieser Veranstaltung heute vornehmlich gegenwarts- und zukunftsbezogene Zwecke. Für den Festvortrag lädt die Akademie alljährlich herausragende Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft ein. In diesem Jahr hat sie den ZEIT-Herausgeber Josef Joffe als Festredner gewinnen können, der zu einem hochaktuellen Thema sprechen wird. Unter dem Titel „Die vierte Welle. Demokratisierung in der arabischen Welt: Geschichtswende oder falscher Frühling?“ beschäftigt er sich mit der grundsätzlichen Frage, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit die Demokratie in den arabischen Ländern Wurzeln schlägt. Die Demokratisierung verlief bislang in drei Wellen: die erste war die amerikanische Welle – sie begann mit der Revolution von 1776 und breitete sich nach dem ersten Weltkrieg in Europa aus. Die zweite begann mit dem Sieg der Alliierten im Zweiten Weltkrieg. Die dritte war die größte Welle – vom Fall der Portugiesischen Diktatur 1974 bis zum Niedergang des sowjetischen Imperiums. Sie lief um den ganzen Globus, zerbrach aber an den Mauern der islamisch-arabischen Welt. Die vierte Welle hat nun auch diesen Teil erreicht und auch sie hat wie die drei Wellen davor Gegenbewegungen ausgelöst. Welche arabischen Staaten sind besser positioniert für die Demokratisierung? Wie können Despoten überhaupt bestehen in einer globalisierten Welt, in der sich die Staaten nicht mehr abschotten können – und schon gar nicht gegen die Bilder, die in Echtzeit alle Grenzen überwinden? Neben dem Bericht des Präsidenten werden die höchsten Auszeichnungen und Preise der Akademie verliehen:- Mit der Verleihung der Leibniz-Medaille an die Wissenschaftler Prof. Dr. Fotis C. Kafatos und Prof. Dr. Ernst-Ludwig Winnacker würdigt die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften deren besondere Verdienste bei der Gründung und beim Aufbau des European Research Council (ERC).-Der mit 30.000 Euro dotierte Akademiepreis für herausragende wissenschaftliche Leistungen geht an den deutschen Philosophen und Historiker Prof. Dr. Martin Mulsow, der mit seinen Einzelstudien zur Aufklärung als Radikalisierungsprozess Maßstäbe gesetzt hat. Musikalisch begleitet wird die Festveranstaltung von dem Cellisten Julian Arp und dem Pianisten Caspar Frantz. Bitte beachten Sie, dass eine Anmeldung unter festsitzung@bbaw.de für die Teilnahme an der Veranstaltung zwingend erforderlich ist. Um Rückmeldung bis zum 06.06.2011 wird gebeten. Über Ihre Teilnahme freue ich mich. Freundliche GrüßeBirte Bogatz
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